Das Polnische Institut Berlin

K. Korus/ Migration

Das Polnische Institut Berlin ist eine Einrichtung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen. Die Aufgabe des Instituts ist die Vermittlung der polnischen Kultur in Deutschland, speziell in Berlin. Das Bestreben des Instituts beinhaltet das Wecken des Interesses und der Begeisterung für das gesellschaftliche Leben in Polen.

Das Institut organisiert regelmäßig Ausstellungen polnischer Künstler. Im Programm finden sich zeitgenössische Malerei, Fotografie, Video-Art, Design oder Installationen. Die Präsentation neuster Kunst trägt dazu bei, dass das Institut eine beachtliche Bedeutung für die polnische Kunstszene hat, und an der Kunst interessierte Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusammenführt. Auf diese Weise dient das Polnische Institut als Plattform und als Mittler für das Entstehen nachhaltiger Netzwerke und Kooperationen. Als Ansprechpartner für deutsche Kulturschaffende und Künstler aber auch Institutionen und Kultureinrichtungen, die an einem Austausch mit Polen interessiert sind, fördert das Institut das Entstehen von einem deutsch- polnischen Dialog. Es ist einen Anlaufpunkt für Polen-Interessierte, die hier Informationen zu weiteren Aspekten der polnischen Kunst, Kultur, Geschichte und Landeskunde erhalten. Da die Kommunikation eine außerordentliche Gewichtung für das Institut hat, stellen die virtuellen Plattformen, wie die eigene Internetseite, Facebook und Twitter, eine Möglichkeit dar, breites und vielfältiges Publikum zu erreichen.

Das Polnische Institut Berlin wurde 1956 gegründet. Die Geschichte des Instituts lässt sich anhand der Veranstaltungspläne rekonstruieren. Im Archiv des Instituts befinden sich Veranstaltungsbroschüren ab dem Februar 1970. Bis zu diesem Zeitpunkt liegen keine Dokumente vor.

Der Sitz des Polnischen Instituts befand sich bis zum Fall der Mauer in Ost-Berlin, in der ehemaligen DDR. Bis zum 15.03.1972 was der Sitz des Polnischen Instituts in der Friedrichstrasse 103. Danach befand sich das Institut in der Karl-Liebknecht-Straße 7.

Die Veranstaltungen des Instituts werden entsprechend der politischen Leitlinie gestaltet. Am 01. 10.1970 hält die Gewerkschaftsgruppe des Büros des Rektors der Humboldtuniversität ein Farblichtbildervortrag über Warschawa. Im Dezember 1970 sind auf der Titelseite des Veranstaltungsplans polnische Bergmänner anlässlich des 04. Dezembers, dem Tag des Bergmanns (Barbórka), zu sehen. Ebenfalls gibt es eine kurze Erklärung zu diesem Thema.

Die Veranstaltungspläne erscheinen monatlich. Aus ihnen sind die organisierten Veranstaltungen des polnischen Instituts zu entnehmen. Die Lesungen, Vorträge, Filmvorführungen finden nicht nur in Berlin statt, sondern auch in anderen Städten der ehemaligen DDR. Die überregionale Tätigkeit des Instituts endet mit der Wiedervereinigung.

Bis zu der Wiedervereinigung befand sich ein Verkaufssalon in den Räumen des Instituts. Dort konnten polnische Bücher, Bildbände, Wanderkarten, Schalplatten, Zeitschriften, Ansichtskarten, Volkskulturerzeugnisse, wie Artikel aus Holz, Glas und Leder erworben werden. Ab 1991 existieren keine Beläge für den Weiterbetrieb des Salons.

Das Polnischen Institut bietet vor, wie nach der Wende Sprachkurse der polnischen Sprache an. Nach 1989 erfahren die Kurse einer Erweiterung, Polnisch als Wirtschafts- und Handelssprache. Gegenwärtig werden Sprachkurse nur für Kinder angeboten.

Die Gestaltung der Broschüren unterliegt ständiger, zeitgemäßer Veränderung. Die politische Entwicklung und Veränderung spiegelt sich in den Veranstaltungen des Polnischen Instituts wieder. Von der heroischen, mit der politischen Doktrin durchsetzen Arbeit des Instituts, bis zu der heutigen, in der der Mensch als Hauptakteur, sei es als Sender zB. Künstler und Empfänger zB. Zuschauer, im Mittelpunkt steht.

Schon 2002, zwei Jahre vor dem Beitritt Polens zur Europäischen Union, organisierte das Institut Diskussionen über dieses Thema. Diskussionen aus der Reihe „Wege zum Nachbarn“ legten Möglichkeiten, die sich aus der neuen Politischen Lage ergeben werden, dar, ebenfalls die Chancen, die sich daraus ergeben werden.

Der Sitz des Polnischen Instituts seit 2004 ist die Burgstraße 27. Es befindet sich direkt gegenüber der Museumsinsel.

Das Institutsgebäude beherbergt eine eigene kleine Bibliothek, die eine Auswahl an Literatur sämtlicher Gattungen sowohl im polnischen Original, wie auch in deutscher Übersetzung bietet. Die Büchersammlung umfasst mehr als 40.000 Publikationen. Zur Verfügung stehen ebenfalls über 600 polnische Filme mit überwiegend englischen oder deutschen Untertiteln. Neben Büchern und Filmen stehen Tageszeitungen, Magazine, Zeitschriften, Musik-CDs und Bildbände zur Ausleihe bereit.

Das Polnische Institut ist der Veranstalter des polnischen Filmfestivals in Berlin und Potsdam filmPOLSKA. Es ist das größte Festival des polnischen Films außerhalb seines Heimatlandes. FilmPOLSKA hat einen festen und etablierten Platz in der Berliner Festivalszene. „Das Festival möchte die Sicht auf den polnischen Nachbarn, über die noch bestehenden Grenzen im Kopf, erweitern und neue Vorstellungshorizonte für ein gegenseitiges Verständnis öffnen “. 2015 feierte das Festival sein 10 jähriges Bestehen.

Weltweit gibt es gegenwärtig 25 Polnische Institute. Im deutschsprachigen Raum, neben dem Berliner Institut und seiner Filiale in Leipzig, besteht ebenfalls das Polnische Institut in Düsseldorf und in Wien.


Mehr Informationen

www.berlin.polnischekultur.de

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